Bodybuilding ist eine sportliche Disziplin, bei der der Schwerpunkt auf dem gezielten Aufbau und der Definition von Muskelmasse liegt, um die körperliche Ästhetik zu verbessern. Dies geschieht durch gezieltes Krafttraining, eine optimierte Ernährung und oft die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln. Wettkampf-Bodybuilding hat das Ziel, die besten körperlichen Proportionen, Muskeldefinition und Symmetrie zu präsentieren, während Freizeit-Bodybuilding meist auf Gesundheit und Fitness abzielt.

Risiken des Bodybuildings

Während Bodybuilding zahlreiche gesundheitliche Vorteile wie verbesserte Muskelkraft, stärkere Knochen und eine gesteigerte Stoffwechselgesundheit bieten kann, birgt es auch Risiken, insbesondere wenn es extrem betrieben wird. Die folgenden Risiken werden durch wissenschaftliche Studien unterstützt:

1. Verwendung von leistungssteigernden Substanzen

Viele Bodybuilder greifen auf Substanzen wie anabole Steroide, Wachstumshormone und Diuretika zurück, um die Muskelmasse zu maximieren oder die Muskeldefinition zu verstärken. Dies führt zu erheblichen Gesundheitsrisiken, darunter:

  • Kardiovaskuläre Schäden: Studien zeigen, dass der Missbrauch von Steroiden das Risiko für Herzinfarkte, Bluthochdruck und Herzerkrankungen erhöht. (Pope et al., 2013)
  • Hormonelle Dysbalancen: Dauerhafter Steroidmissbrauch führt zu einer Störung der Hormonproduktion, wie der Unterdrückung von Testosteron und einer Gynäkomastie (Wachstum von Brustdrüsen bei Männern).
  • Leberschäden: Steroide können toxisch auf die Leber wirken und langfristig Leberversagen begünstigen.

2. Psychische Belastungen

Bodybuilding kann psychische Probleme wie Muskel-Dysmorphie (eine krankhafte Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper) verschärfen. Betroffene empfinden sich trotz ausgeprägter Muskulatur als „zu dünn“ oder „nicht stark genug“. Studien zeigen, dass dies das Risiko für Depressionen, Angstzustände und den Missbrauch von Substanzen erhöht. (Griffiths et al., 2016)

3. Übertraining

Bodybuilder, die extrem trainieren, riskieren Übertraining, was mit Symptomen wie chronischer Müdigkeit, geschwächtem Immunsystem und erhöhtem Verletzungsrisiko einhergeht. Studien belegen, dass chronisches Übertraining Entzündungen und langfristige Gelenkschäden begünstigen kann. (Kreher & Schwartz, 2012)

4. Nieren- und Herzprobleme durch übermäßigen Proteinkonsum

Ein extrem hoher Proteinkonsum, wie er häufig im Bodybuilding empfohlen wird, kann die Nierenfunktion belasten, insbesondere bei Menschen mit vorbestehenden Nierenproblemen. Zudem besteht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch hohe Mengen an tierischen Proteinen und Fetten. (Meyer et al., 2015)

5. Diuretika und Dehydration

Zur Vorbereitung auf Wettkämpfe nutzen viele Bodybuilder Diuretika, um das Körperwasser zu reduzieren und die Muskeln besser sichtbar zu machen. Dies kann zu einer gefährlichen Dehydration, Elektrolytstörungen und sogar zu plötzlichem Herzversagen führen. (Eichner, 1997)


Krankheiten und Sterberisiken bei Bodybuildern

1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Eine Studie von Baggish et al. (2017) zeigte, dass Bodybuilder, die Anabolika konsumieren, eine höhere Prävalenz von linksventrikulärer Hypertrophie aufweisen, was das Risiko von Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod erhöht. Die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems ist besonders ausgeprägt bei jenen, die jahrelang leistungssteigernde Substanzen konsumieren.

2. Leberschäden

Langfristiger Steroidmissbrauch kann zu Lebererkrankungen wie cholestatischer Hepatitis oder sogar Leberkrebs führen. Eine Studie (Hartgens & Kuipers, 2004) berichtete über die Häufigkeit von Leberschäden bei steroidmissbrauchenden Bodybuildern.

3. Nierenversagen

Hoher Proteinkonsum und die Verwendung von Substanzen wie Kreatin und Diuretika erhöhen das Risiko von Nierenversagen. Eine Fallstudie (Levine et al., 1999) berichtete über einen Bodybuilder, der aufgrund von exzessivem Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln und Dehydration an einem akuten Nierenversagen litt.

4. Kürzere Lebenserwartung

Eine Studie von Thiblin et al. (1999) untersuchte Todesfälle unter schwedischen Bodybuildern und stellte fest, dass die Sterberate bei Bodybuildern, die Anabolika konsumierten, um das 5- bis 6-Fache höher war als in der Allgemeinbevölkerung. Die häufigsten Todesursachen waren Herzinfarkte, Schlaganfälle und Suizide.

Vergleich mit Krankheiten:

  • Diabetes und Stoffwechselerkrankungen: Studien zeigen, dass der exzessive Konsum von Zuckerersatzstoffen und Chemikalien in Bodybuilding-Diäten das Risiko für Stoffwechselstörungen erhöhen kann.
  • Psychische Erkrankungen: Muskel-Dysmorphie führt häufiger zu Depressionen und Substanzmissbrauch als bei Personen mit anderen Fitnesspraktiken. (Pope et al., 1997)

Fazit

Bodybuilding ist nicht grundsätzlich ungesund, kann aber bei exzessiver Ausführung, besonders mit Steroidmissbrauch und extremen Diäten, erhebliche Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Die Balance zwischen ästhetischem Ziel und gesundheitlicher Erhaltung ist entscheidend.

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